Im Glauben ist man nicht allein
Wo sonst viele Menschen laufen, hat sich dieses Stiefmütterchen einen ungewöhnlichen Platz zum Wachsen gesucht.Unter der ersten Stufe zum Eingang unserer Kirche fand sie in Covid-19 Zeiten einen ruhigen Platz.Auch wir in der Tersteegen-Gemeinde hatten Zeit, einmal in uns zu gehen und über neue Wege in unserem Leben nachzudenken.
Oder uns vielleicht bewusst zu machen, was uns unser Glaube und vielleicht auch die Kirche noch bedeutet. Auch wir – Pfarrer, Presbyterium und Mitarbeiter – mussten neue Wege und Möglichkeiten finden, um mit Ihnen in Kontakt zu bleiben und Sie nicht allein zu lassen.
Wir öffnen unsere Kirche wieder –erste Gottesdienste an Pfingsten
Zur gewohnten Zeit um 10.30 Uhr öffnet unsere Tersteegen-Gemeinde am Pfingstsonntag, 31. Mai, wieder ihre Kirche zum Gottesdienst; allerdings noch unter strengen Hygienerichtlinien. Auch am Pfingstmontag wird es wieder einen Gottesdienst geben. Wir bitten um eine Voranmeldung in unserem Gemeindebüro oder bei Herrn Busch. Sollte die Anzahl der Anmeldungen die Anzahl der begrenzten
Online-Gottesdienst am Sonntag, 10. Mai,aus der Ev. Tersteegenkirche

Pfarrer Axel Weber (Ev. Kirchengemeinde Unterrath) Pfarrerin Felicitas Schulz-Hoffmann
Es begrüßt sie Pfarrer Axel Weber von der Ev. Gemeinde Unterrath/Lichtenbroich.
„Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.“ Mit diesem Wochenspruch aus dem 98. Psalm möchte ich Sie begrüßen zum Gottesdienst am heutigen Sonntag Kantate. Ich bin Axel Weber, Pfarrer in Unterrath und Lichtenbroich und zu Gast in der Tersteegen-Gemeinde, vertreten durch Pfarrerin Felicitas Schulz-Hoffmann. Ich kann es nicht oft genug sagen, wie dankbar ich bin, dass wir Unterrather und Lichtenbroicher, solange unsere eigene Kirche renoviert wird, hier zu Gast sein dürfen.
„Singet dem Herrn ein neues Lied“ – wie gerne würden wir die alte Corona-Leier so langsam zum Verstummen bringen und neue Lieder in einer geheilten Welt anstimmen; allein: es soll noch nicht sein.
Umso mehr vertrauen wir auf den zweiten Teil des Psalm Verses „Gott tut Wunder“. Christinnen und Christen wissen es und haben es schon vielfältig erfahren, dass Gott die Not wenden kann, dass da, wo sich für uns die Lage und die Laune immer mehr verfinstert, Gott uns mit Hoffnung und neuen Perspektiven entgegenkommt.
Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder. Er schafft Heil mit seiner Rechten und mit seinem heiligen Arm. Vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar. Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel, aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes. Jauchzet dem HERRN, alle Welt, singet, rühmet und lobet! Lobet den HERRN mit Harfen, mit Harfen und mit Saitenspiel! Mit Trompeten und Posaunen jauchzet vor dem HERRN, dem König! Das Meer brause und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen. Die Ströme sollen in die Hände klatschen, und alle Berge seien fröhlich vor dem HERRN; denn er kommt, das Erdreich zu richten. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker, wie es recht ist.
Wir singen heute die Lieder:
Eg 455; 1-3 Morgenlicht leuchtet
Eg 165 1-2+5-6 Gott ist gegenwärtig
Liederbuch „Lieder zwischen Himmel und Erde“
141;1-3 Lobe den Herrn, meine Seele
Eg 503;1+8+13+14 Geh aus, mein Herz, und suche Freud
Wir beten und bekennen vor dir, Gott: Gott, du großer Musikliebhaber, wie gerne würde ich mein Lied singen. Doch das darf ich heute nicht. Aber es geht auch darum, wie ich von dir und deinen Wundern erzähle in meinem Leben, wie ich dir dafür danke. Und da fällt mir auf, dass ich oft andere Lieder singe oder mich anstecken lasse von anderen. So stimmen wir häufig Klagelieder an und Jammergesänge und Sorgentöne. Da traue ich mich oft nicht, dagegen frohe Lieder anzustimmen, dir zu danken für mein bisheriges Leben, für deine Fürsorge, für die Schöpfung, die jeden Tag neu Wunderbares hervorbringt!
Ich bitte dich: Lass mich doch deine Stimme hören und mich erkennen, wie du diese Welt mit Liebe und Hoffnung erfüllst. Amen.“
Die Predigt von Pfarrerin Felicitas Schulz-Hoffmann (in Auszügen)
„Liebe Gemeinde,
Gott – was stellen sich bei dir für Gedanken ein, wenn du dieses Wort hörst? Gott – Fragen über Fragen: Gott, wo bist du, wo bleibst du? Warum lässt du das zu? – Gott – bist du überhaupt da und wie finde ich dich, gerade jetzt?
Viele Menschen hatten vor dem Lockdown keine Zeit für Gott. Hektik und Leistungsdruck, ein sich ständig schneller drehendes Hamsterrad und keine Zeit, über Wesentliches nachzudenken.Vielleicht tut es gut, sich jetzt die Zeit zu nehmen – Gott besser kennen zu lernen. Wie geht das? Was können wir dafür tun?
Hilfreich ist, auf die Erfahrung anderer zurückzugreifen, auf die Erfahrung der Menschen, die ihre Begegnung mit Gott erzählt, aufgeschrieben, weitergegeben haben. So finden wir in der Bibel wertvolle Hinweise.
Letztlich geht es darum, Gott zu erleben, Gottes Nähe wahrzunehmen, Gott zu begegnen.
Gott ist nicht eine Sache, ein Gegenstand, etwas, das ich betrachte und mir Informationen zur Nutzung geben lassen kann.
Gott ist eine Person, ein Du, ein Gegenüber. Gott will mit dir in Beziehung treten. Gott will von dir eine Resonanz haben.
Doch wir Menschen erzeugen oft eher Dissonanz, statt Resonanz. Wir wollen selbst klingen, unüberhörbar andere, letztlich auch Gott übertönen. Im Wettstreit mit anderen höher, schneller, lauter schreien und sich gegenseitig übertrumpfen. Das Ganze wird zu einer Kakophonie, zu einem schrecklichen Klang, der nicht zusammenpasst, sondern in den Ohren gellt. Was für ein Lärm, der kaum auszuhalten ist.
Der jüdisch-christliche Glaube sagt: Du lebst dich nicht allein. Dein Leben ist ein Geschenk Gottes an dich. Gott erwartet deine Resonanz.“
Auch an diesem Sonntag, Kantate,haben wir wieder einen musikalischen
Gast: Die Sopranistin Monika Rydz wird von unserer Kantorin Yoerang Kim-Bachmann am Flügel begleitet.
Monika Rydz konnte schon im letztem September bei den TersteegenMusiken mit ihrer Stimme und ihrer fröhlichen zugewandten Art überzeugen.
In der Spielzeit 2019/2020 ist sie Mitglied an der Deutschen Oper am Rhein.
In Knussens „Wo die wilden Kerle wohnen“ und in Rynolds „Geisterritter“ konnte man die Sopranistin erleben.
Grußbotschaften in/aus aller Welt – von und an unsere Tersteegen-Gemeinde
Am letzten Sonntag konnten wir Grüße von Pfarrer Volker Thiedemann von der Ev. Deutschsprachigen Christlichen Gemeinde in Peking, China, hören.
Aus New York war uns „zugeschaltet“ Pfarrerin Miriam Groß von der St. Pauls Kirche.
Insgesamt gibt es 130 deutschsprachige Kirchen in der Welt. An diesem Sonntag erwarten wir einen Gruß oder eine Lesung aus Moskau.
Unser Video-Gottesdienst im Nordpark am 3. Mai
Damit haben wir nicht gerechnet. Bereits über 700 „Klicks“ konnte unser „Freiluft-Gottesdienst“ im Düsseldorfer Nordpark und im Japanischen Garten verzeichnen.
Ansporn für das „Digital-Gottesdienst-Team“ um Laura Alina Blüming, in diesem Jahr – auch wenn es wieder Gottesdienste ohne Einschränkungen gibt – besondere Gottesdienste außerhalb der Kirche zu gestalten und aufzuzeichnen.
Gottesdienst im Tersteegen-Haus
Auch in Covid-19 Zeiten gestalten Pfarrerin Felicitas Schulz-Hoffmann und Kantorin Yoerang Kim-Bachmann Gottesdienste im Tersteegen-Haus. Bei glücklicherweise schönem Wetter musste der Gottesdienst wegen Corona ohne Kontakt im Freien stattfinden. In gebührendem Abstand freuten sich die Heimbewohner über den Besuch aus der Tersteegen-Gemeinde.
Texte und Fotos (soweit nicht anders angegeben): Hans Albrecht Kontakt: Ev. Tersteegen-Kirchengemeinde, Presbyter H. Albrecht, (Vors. Öffentlichkeitsausschuss), Tersteegenplatz 1, 40474 Düsseldorf E-Mail hans.albrecht@evdus.de