Grafik Plaßmann

Lockdown   

leider alles abgesagt-

 

 

 

 

 

 

Aus Verantwortung, Nächstenliebe und aus Sorge um die Gesundheit unserer Mitmenschen werden
ab sofort bis mindestens zum 10. Januar 2021
keine Gottesdienste oder Andachten in der Tersteegenkirche stattfinden.

Bitte beachten Sie auch die Hinweise auf unserer Homepage www.tersteegenkirche.de!
Dort wird es ab dem 24. Dezember auch unseren Video-Weihnachtsgottesdienst geben.

Bleiben Sie behütet und zuversichtlich!
Eines ist sicher: Weihnachten fällt nicht aus und wird in jedem Fall gesegnet sein!
Horst Gieseler
Vorsitzender des Presbyteriums
der Ev. Tersteegen-Kirchengemeinde

Die Krippe steht jetzt im Eingangsbereich

Weihnachten in der Tersteegenkirche

Die Weihnachtsgottesdienste werden in unserer Tersteegenkirche ausfallen, aber Weihnachten fällt nicht aus.

Foto Claudia Wagener

 

  1. Kurzerhand haben wir die Weihnachtskrippe aus der Kirche herausgeholt und im Eingangsbereich aufgebaut. Nun ist sie für alle gut sichtbar und erzählt die Weihnachtsgeschichte.

 

 

 

  1. Für die Kinder haben wir eine Weihnachtstüte mit kleinen Geschenken vorbereitet. Einfach am Gemeindehaus klingeln und schon kommt die Weihnachtstüte zu allen Kindern nach draußen (solange unser Vorrat reicht).

 

 

  1. Einen „Weihnachtsgottesdienst für Zuhause“ finden Sie am Eingang zum Gemeindehaus. Bitte einfach mitnehmen!
  2. Und wenn Sie schon einmal hier sind, dürfen Sie sich noch einen unserer Weihnachtsengel von der Leine mitnehmen (solange der Vorrat reicht)!
  3. Für den Heiligen Abend haben wir einen Videogottesdienst aufgezeichnet, der am 24.12. ab 12.00 Uhr auf YouTube zu sehen sein wird. Er kann zu jeder Zeit, also auch mehrmals, angesehen werden.
  4. Ebenfalls am Heiligen Abend: wir kommen aus der Tersteegenkirche zu Ihnen nach Hause: um 15.00 Uhr werden wir aus unserer Kirche einen Familien-Video-Gottesdienst streamen, den Sie über YouTube live sehen können.
  5. Für den zweiten Weihnachtstag planen wir einen musikalischen Gottesdienst, an dem man mit Zoom teilnehmen kann.
  6. Weihnachtslieder aus der Tersteegenkirche: Unsere Schola singt unter Leitung unserer Kirchenmusikerin, Frau Kim-Bachmann, Weihnachtslieder. Zum Zuhören und Mitsingen jederzeit auf YouTube. Das Liederheft dazu liegt vor dem Gemeindehaus zum Mitnehmen aus.
  7. Und schließlich. Jahresrückblick und Neujahrsbotschaft (ebenfalls auf YouTube).

Nähere Infos und Zugangsdaten zu unseren Gottesdiensten werden zeitnah mitgeteilt.
„Nicht wir retten Weihnachten. Weihnachten rettet uns!“
(Annette Kurschus, Präses der Ev. Kirche von Westfalen)

Heiligabend

ab 12.00 Uhr wird unser Weihnachtsgottesdienst freigeschaltet

Die Weihnachtsgeschichte:
Erzählt von Prädikant Horst Gieseler
und Simone Haußmann-Post

 

Die Weihnachtsgeschichte in Bildern

Kamera: Laura Alina Blüming
Ton: Mirko Blüming

 

 

 

 

 

 

 

 

Pfarrerin Felicitas Schulz-Hoffman und Pfarrer  Jürgen Hoffmann „fügen“ die Weihnachtsgeschichte zusammen.

Für die musikalische Weihnachtsstimmung sorgen unsere

Kantorin Yoerang Kim-Bachmann,

Monika Rydz (Sopran) und Paulina Schulenburg (Alt)

 

 

 

 

 

4. Advent

In unserer
Tersteegen-Kirche
bleibt diesmal der Adventskranz dunkel.

 

 

 

 

Und hier die nicht gehaltene Predigt von unserem Prädikanten Horst Gieseler

Predigt: zu 1. Buch Mose 18, 1-2.9-15

„Gott, ganz nahe bist Du bei uns im Alltag unseres Lebens. Das gibt Mut. Öffne unsere Herzen und Sinne, dass wir deine Fingerzeige wahrnehmen und den Weg finden, den du uns zeigen willst. Amen.

„Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen.“ Ich weiß nicht, wie oft ich als Kind diesen Spruch gesagt habe. Voller Vorfreude, wenn das Versprechen gegeben wurde. Voller Trotz, wenn es zu kippen drohte. Voller Wut, wenn das Versprechen nicht gehalten wurde. Ich glaube, es gibt kaum einen größeren Verrat als ein gebrochenes Versprechen. Ein Versprechen ist die Geburt einer Vorfreude, einer Sicherheit, einer Hoffnung. Und: Das Versprechen sagt viel aus über den, der es gibt.

„Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen!“ Das gilt auch für Gott. Aber manchmal braucht der Mensch, dem ein göttliches Versprechen gegeben wurde, sehr viel Geduld. Ob Gott eine Wiedervorlagemappe hat? Also ein Ordnungssystem, dass ihm jeden Tag zeigt, was erledigt werden muss? Welche Versprechen, Tröstungen und Zusprüche gesprochen werden müssen? Ein Ordnungssystem, das Gott an seine Zeiteinteilung erinnert, ihn, der Kalender, Tage und Jahre nicht braucht? Zeiteinteilung, die Gott mit seiner Schöpfung – der Sonne, dem Mond und den Sternen – erschaffen hat? Er, der zeitlos Vergangenheit, Zukunft, Gegenwart und Ewigkeit hält – hat er ein Ordnungssystem? Ein System, das für einen kurzen Moment die göttliche Idee von Zeit und Raum mit der menschlichen Idee von Zeit und Raum synchronisiert?

Wie es auch sein mag, irgendwie kam es Gott in den Sinn, dass da noch ein offenes Versprechen war. Da war ein Versprechen, das Gott Abraham in einer Nacht gegeben hatte (1. Mose 15,5): „Sieh gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen? Und Gott sprach zu ihm: So zahlreich sollen deine Nachkommen sein!“ Und Abraham glaubte dem Herrn.

Ja, dieses Versprechen wartete noch auf seine Erfüllung. Abraham und Sara mussten sich sehr gedulden. Bestimmt war da zuerst große Vorfreude und Erwartung, als Gott ihnen einen Nachkommen zusagte. Doch die Jahre, ja, Jahrzehnte des Wartens hatten auch ihre Spuren hinterlassen. Beide waren alt geworden, und dieses Versprechen Gottes hat sich in ihr Leben eingewebt. Beide waren alt geworden, aber dieses Versprechen Gottes hat sich in ihr Leben eingegraben. Es war ein Teil von ihnen geworden – ein Teil, der sie hoffen ließ, aber …!

Denn es gibt Unterschiede zwischen Gott und den Menschen. Ein Unterschied ist die Unendlichkeit auf der einen Seite und die Endlichkeit auf der anderen Seite. Das menschliche Leben mit all seinen Wünschen, Träumen und Sehnsüchten ist begrenzt. Auch die Zeit von Abraham und Sara war begrenzt. Lag diese Sternenkarte mit dem Versprechen nun zu Füssen Gottes und er sah, dass es Zeit war, diese Zusage einzulösen? Zeit also, die göttliche und die menschliche Zeit zu synchronisieren!

„Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen!“ Wir hören, wie uns im 1. Buch Mose erzählt wird, wie Gott sein Versprechen einlösen will:

Lesen des Predigttextes 1. Mose 18, 1 – 2.9 – 15

„Und der Herr erschien ihm im Hain Mamre, während er an der Tür seines Zeltes saß, als der Tag am heißesten war. Und als er seine Augen aufhob und sah, siehe, da standen drei Männer vor ihm. Und als er sie sah, lief er ihnen entgegen von der Tür seines Zeltes und neigte sich zur Erde (…).  Da sprachen sie zu ihm: Wo ist Sara, deine Frau? Er antwortete: Drinnen im Zelt.  Da sprach er: Ich will wieder zu dir kommen übers Jahr; siehe, dann soll Sara, deine Frau, einen Sohn haben. Das hörte Sara hinter ihm, hinter der Tür des Zeltes. Und sie waren beide, Abraham und Sara, alt und hochbetagt, sodass es Sara nicht mehr ging nach der Frauen Weise. Darum lachte sie bei sich selbst und sprach: Nun, da ich alt bin, soll ich noch Liebeslust erfahren, und auch mein Herr ist alt!  Da sprach der Herr zu Abraham: Warum lacht Sara und spricht: Sollte ich wirklich noch gebären, nun, da ich alt bin?) Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein? Um diese Zeit will ich wieder zu dir kommen übers Jahr; dann soll Sara einen Sohn haben.  Da leugnete Sara und sprach: Ich habe nicht gelacht –, denn sie fürchtete sich. Aber er sprach: Es ist nicht so, du hast gelacht. Amen.“

Nun sitzen wir hier, liebe Gemeinde. Es ist mitten im Advent und wir sind Zeugen eines merkwürdigen Schauspiels in der Wüste. Die Hauptdarstellerin, Sara, hinter dem Vorhang des Zeltes versteckt. Und mitten in der Wüste erklingt die Erfüllung des von Gott gegebenen Versprechens: Du wirst ein Kind haben. In einem Jahr! Sara lacht. Sie ist da wie ihr Mann Abraham. Der lachte nämlich auch, einige Zeit vorher, als Gott seine Zusage bekräftigte. Beide lachen. Beide sind lange alt und lange ein Ehepaar. Ja, eine lange Ehe prägt auch denselben Humor. Ist Gott hier zu spät? Hat er zu lange gewartet? Hat er die Geduld seiner Menschen überstrapaziert?

Doch mitten in das Lachen die alles entscheidende Frage: Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein? Natürlich nicht! Sara fühlt sich ertappt. Doch nicht nur sie ist ertappt, auch alle anderen Ungeduldigen, Zweifelnden, Verzweifelten. Alle, denen die Zeit davonläuft. Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein?

Gott hatte sein Versprechen an Abraham und Sara nicht nur in ihre Herzen geschrieben, sondern in den Himmel, liebe Gemeinde. Mit dem Blick zu den Sternen verändert sich der Ort des Versprechens und der Erfüllung. Mit dem Schauen des weiten Sternenhimmels wandelt sich der Blick vom kleinen Horizont des Menschengeschehens in die Weite. Und man wird gewahr: Die von Gott gebotene Wirklichkeit sieht anders aus. Es geht um mehr als die Zusage, dass einem Ehepaar ein Kind geboren wird. Es geht Gott um die Menschheit mit ihren Sehnsüchten, Träumen und Hoffnungen. Und die Zusage Gottes an seine Menschen setzt sich fort. Und diese Zusage, dieses Versprechen, ist das Gegenstück zu den menschlichen Plänen. Und die göttlichen Zusagen und Versprechen sind für uns Menschen oft Herausforderungen.

Der ganze Advent ist ein Versprechen Gottes an seine Menschen. Wieder wird unser Blick in den Himmel gelenkt.

“Doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld.“ So hat die Schola eben gesungen, und dies lässt die Christenheit aufbrechen. Jedes Jahr wieder neu. Das, was die Propheten immer wieder verkündet haben und nie erlebt haben, das soll nun wahr werden. Wieder ein Versprechen Gottes an die Menschheit. Es soll einer kommen: Sanftmütigkeit ist sein Gefährt. Seine Krone ist Heiligkeit. Sein Zepter ist Barmherzigkeit. Freudensonn und König soll er uns sein. Von Knechtschaft uns frei machen und von der bösen Tyrannei. Und wieder wird die göttliche Zeit und die menschliche Zeit in Einklang gebracht. Wir haben dies in der Evangeliums Lesung gehört.

Dieses Mal durch einen Engel. Dieses Mal ist Gott nicht spät dran, eher etwas zu früh. Einer ganz jungen Frau wird die Geburt eines Kindes verheißen. Gegen alle Regeln und gesellschaftliche Vorstellungen. Doch auch Gott scheint etwas dazugelernt zu haben. Kein Zeltvorhang, der trennt – wie bei Sara. Alles passiert von Angesicht zu Angesicht. Und die Furcht, in die das Lachen bei Sara kippt, nimmt der Engel dieses Mal schon vorher auf: „Fürchte dich nicht, Maria. Du hast Gnade bei Gott gefunden!“ Und die übergroße Frage nach Gottes Möglichkeiten beantwortet der Engel auch gleich mit: „Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.“

Ja, bei Gott ist kein Ding unmöglich. Das Versprechen wird Mensch. Bei Gott ist kein Ding unmöglich. Gott wird Mensch, liebe Gemeinde. Und was eben noch in die Weite geschrieben wurde, findet nun im Kleinsten seine Erfüllung. Im menschlichen Herzen.

Zwar ist die Menschwerdung Gottes immer noch etwas, was unser menschliches Denken und Handeln sprengt. Aber dadurch finden auch wieder unsere ganz kleinen und auch größere Hoffnungen und Sehnsüchte ihren Platz.

Es klingt in Gottes Ohren nicht kleinmütig, wenn uns die Sorgen umtreiben um einen Menschen, den wir lieben – oder unser Haustier. Die Angst vor einer Mathearbeit hat genauso Platz wie die Sorge um das Weltklima oder unsere Angst in dieser Pandemie.

Die Hoffnung auf Genesung hat ebenso seinen Platz vor Gott wie die Hoffnung auf einen Sechser im Lotto. Das menschliche Hoffen und Sehnen wird nicht mehr an der Weite des Himmels vermessen, sondern im menschlichen Herzen. Und so wie bei Gott kein Ding unmöglich ist, so ist auch kein Ding zu gering. Und diese Erkenntnis wird von Maria besungen (Lukas 1,47-48): „Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freuet sich Gottes meines Heilandes, denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.“

Die Menschwerdung Gottes, der wir im Advent erwartungsvoll entgegengehen, ist das Versprechen Gottes, bei seinen Menschen zu sein. Bei ihren kleinen und großen Hoffnungen und Sehnsüchten. Es ist das Versprechen, das in Betlehem Gestalt gewonnen hat. Und es ist das Versprechen, dass mit der Auferstehung Jesu Christi vollendet wurde.

 

Ja, wir müssen immer noch oft geduldig sein. Ja, Gottes Uhren gehen völlig anders als unsere, liebe Gemeinde. Ja, Gottes Versprechen und seine Folgen stehen unseren Plänen manchmal entgegen. Wir bekommen nicht immer unseren Willen, aber wir können uns auf Gottes Willen verlassen. Wir wissen zwar nicht immer, wie dieser Wille aussieht, aber die Gegenwart Gottes, die ist uns gewiss. Und in all meine Tage, in all mein Planen, in all meinen Kalender, in all mein Hoffen, in all mein Sehnen, in all meine Endlichkeit – da ist Gott mit eingewoben.

Es kommt ein Schiff, geladen bis an sein höchsten Bord, trägt Gottes Sohn voll Gnaden, des Vaters ewig Wort. Amen.

Und der Friede Gottes, der ausgeht von dem Kind in der Krippe und dem Mann am Kreuz, höher denn alle Vernunft, be­wahre eure Herzen und Sinne in Glauben und Hoffnung und Liebe.
Amen.“

 

Texte und Fotos (soweit nicht anders angegeben): Hans Albrecht
Kontakt: Ev. Tersteegen-Kirchengemeinde, Presbyter Hans Albrecht
(Vors. Öffentlichkeitsausschuss), Tersteegenplatz 1, 40474 Düsseldorf,
E-Mail     hans.albrecht@evdus.de

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